Unsere Gemeinschaft heute
Die Soka Gakkai ist eine buddhistische Glaubensgemeinschaft, die sich weltweit für Frieden, Kultur und Erziehung bzw. Bildung einsetzt.
Sie versteht sich als eine Bewegung von Menschen für Menschen. In diesem Sinne möchte sie die lebensbejahende Philosophie des Lotos-Sutra und des Nichiren-Buddhismus authentisch und zeitgemäß zugänglich machen.
Soka Gakkai
Alle Aktivitäten der Soka Gakkai wurzeln in der Überzeugung vom grenzenlosen Potenzial eines jeden Menschen und der Wertschätzung allen Lebens.
Die weltweit rund 12 Millionen Mitglieder der Soka Gakkai üben den Nichiren-Buddhismus aus. Indem sie sich darum bemühen, sich als Mensch weiterzuentwickeln und in ihrem Alltag positive Zeichen für Gewaltlosigkeit, Hoffnung, Zivilcourage und Mitmenschlichkeit zu setzen, möchten sie zu einer nachhaltigen Friedenskultur beitragen. Grundlage ihres Handelns ist das Verständnis, dass individuelles Glück und die Verwirklichung einer friedlichen Welt untrennbar miteinander verbunden sind.
Als Nichtregierungsorganisation ist die Soka Gakkai International (SGI) formal mit den Vereinten Nationen verbunden. In den Bereichen Menschenrechtserziehung, nachhaltige Entwicklung, humanitäre Hilfe, Abrüstung und Geschlechtergerechtigkeit arbeitet sie mit verschiedenen Organisationen und Glaubensgemeinschaften zusammen. Im Bemühen um atomare Abrüstung ist die SGI Bündnispartnerin der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN), die 2017 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde.
Der Präsident der Soka Gakkai ist Minoru Harada (geb. 1941). Er trat der Soka Gakkai im Jahr 1953 bei. Nach seinem Abschluss in Wirtschaftswissenschaften an der Universität Tokio im Jahr 1964 war er zunächst Leiter der Studierendenabteilung und dann Leiter der Jugendabteilung der Soka Gakkai in Japan. Während dieser Zeit verfasste er das Buch Seinen to buppo 50 mon 50 to (Jugend und Buddhismus: 50 Fragen und Antworten), das 1976 vom Verlag Daisanbunmei-sha veröffentlicht wurde. Seitdem hat er zahlreiche Führungspositionen innerhalb der Glaubensgemeinschaft übernommen und wurde schließlich 2006 Präsident der Soka Gakkai, nachdem er zuvor als ihr Generalsekretär (1984-2006) und stellvertretender Generaldirektor (2001-2006) tätig war.
Die Grundsätze und Ziele der Soka Gakkai sind in der Präambel der Verfassung der Soka Gakkai und in der Charta der Soka Gakkai festgelegt.
Soka Gakkai in Deutschland
Die ersten Mitglieder der Soka Gakkai kamen in den 1960er Jahren aus Japan nach Europa und Deutschland. Heute zählt die Soka Gakkai in Deutschland über 8000 Mitglieder.
Im Jahr 2023 wurde der Soka Gakkai in Deutschland durch das Land Hessen der Rechtsstatus einer Körperschaft des öffentlichen Rechts verliehen. Sie ist die erste buddhistische Religionsgemeinschaft in Deutschland, die als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt wurde.
Präambel der Verfassung der Soka Gakkai in Deutschland ist hier abrufbar: https://www.sokagakkai.de/praeambel
Über fünfhundert Gruppen in allen Bundesländern bieten regelmäßig Veranstaltungen an, zu denen jeder und jede herzlich willkommen ist. Hier können sich Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft und religiöser Überzeugung freundschaftlich begegnen und sich über die buddhistische Lebensphilosophie austauschen. Vielfalt ist ein besonderes Merkmal der Soka-Gakkai-Gemeinschaften und Ausdruck ihres weltbürgerlichen Denkens und Handelns.
In den buddhistischen Zentren der Soka Gakkai in Hamburg, Bremen, Berlin und Frankfurt finden auch größere buddhistische Zusammenkünfte statt. Die Villa Sachsen in Bingen am Rhein ist seit 1994 das Deutschlandkulturzentrum der Soka Gakkai. Das ehemalige Weingut bietet einen idealen Rahmen für buddhistische Wochenendseminare. Unter anderem treffen sich hier verschiedene Interessengruppen, zum Beispiel Menschen in pädagogischen oder pflegenden Berufen, Künstler:innen, Studierende oder Senior:innen. In Zusammenarbeit mit der Stadt Bingen veranstaltet die Soka Gakkai in der Villa Sachsen regelmäßig Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen.
Gesellschaftliches Engagement
Leitlinie der Soka Gakkai ist die Achtung der Würde allen Lebens. Auf dieser Grundlage trägt sie auf vielfältige Weise zur Förderung von Frieden, Kultur und Bildung bei. Zu den gesellschaftlichen Aktivitäten der Soka-Gakkai-Gemeinschaften gehören Ausstellungen, kulturelle Veranstaltungen, Konferenzen sowie interreligiöse Dialoge. Darüber hinaus engagiert sich die Soka Gakkai in Kampagnen für Gewaltfreiheit, in gemeinnützigen Aktionen und humanitären Hilfsprogrammen.
In Deutschland hat die Soka Gakkai beispielsweise mit UNESCO und UNICEF bei einer Kinderbilder-Ausstellung kooperiert und ist Teil der Erd-Charta-Initiative. Die SGI ist auch Partner der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN). Die bisherige Kooperation zwischen der SGI und ICAN bestand insbesondere darin, Bildungsmaterialien herzustellen. Hierzu gehört die Ausstellung Die Würde des Lebens beschützen. Für eine Welt ohne Atomwaffen. Die Soka Gakkai in Deutschland ist Mitglied im Trägerkreis atomwaffenfrei.jetzt.
In der Philosophie der Soka Gakkai spielt der kulturelle Austausch eine wichtige Rolle, um Verständnis und Freundschaft zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen und Nationalitäten aufzubauen. Kunst und Kultur offenbaren wesentliche Aspekte des Buddhismus: Sie bringen die Individualität der Menschen zum Erblühen, sie eröffnen neue Sichtweisen und sie verbinden die Herzen der Menschen. Vor allem sind sie der schönste Ausdruck dafür, wie gerade durch das Betonen von Unterschied und Einzigartigkeit etwas Größeres, Umfassendes entsteht. Daher gibt es auf fast allen kleineren und größeren buddhistischen Treffen Lesungen, Tanz oder Musik. Es gibt in der Soka Gakkai in Deutschland außerdem verschiedene Chöre, ein klassisches Orchester und immer wieder temporäre Zusammenschlüsse für künstlerische Projekte.