18.12.2023

Präambel der Verfassung der Soka Gakkai in Deutschland

(1) Der Buddhismus Nichiren Daishonins (1222-1282) ist eine japanische Tradition des Mahayana-Buddhismus mit einer weltweiten Anhängerschaft. Diese Tradition wird im Rahmen der Glaubensgemeinschaft Soka Gakkai in Deutschland seit 1961 ausgeübt und die Gemeinde ist dauerhaft etabliert.

Die Glaubensgemeinschaft Soka Gakkai geht zurück auf die Lehren des Lotos-Sutra, welche vom historischen Buddha Shakyamuni offenbart wurden und den Kern des Mahayana-Buddhismus der Würde jedes Menschen, des Mitgefühls und der Toleranz, Friedfertigkeit und Gewaltlosigkeit beschreiben.

Der Mönch Nichiren Daishonin hat im 13. Jahrhundert den Kern des Lotos-Sutra in den Worten Nam-Myoho-Renge-Kyo verdichtet, die das buddhistische Gesetz des Lebens bilden, um einen für alle Menschen praktikablen Weg zu eröffnen, damit jeder Mensch den höchsten Lebenszustand, nämlich den des Buddha selbst, in seinem Leben verwirklichen kann.

Basierend auf den Lehren Nichiren Daishonins und des Lotos-Sutra glauben die Mitglieder der Soka Gakkai, dass jeder Mensch ohne Ausnahme diesen höchsten Lebenszustand des Buddha im eigenen Leben besitzt und ihn im gegenwärtigen Leben manifestieren kann. Die Soka Gakkai und ihre Mitglieder haben von Buddha Shakyamuni und dem Buddha Nichiren die Aufgabe für den Weltfrieden übernommen, d.h. allen Menschen zu zeigen, wie sie ihre Buddhaschaft verwirklichen können, und sie dabei zu unterstützen und so den großen Wunsch des Buddha nach Frieden und Glück in der ganzen Welt zu verwirklichen.

(2) Die Körperschaft basiert auf den Glaubensgrundsätzen der Glaubensgemeinschaft Soka Gakkai (jap. für „Werte schaffende Gesellschaft“) mit Sitz in Japan, die das oberste, internationale Leitungsorgan in der Gemeindeordnung ist. Sie wird vertreten durch den Präsidenten. Die Körperschaft gehört der Soka Gakkai International (SGI) als internationaler Vereinigung der nationalen Glaubensgemeinschaften der Soka Gakkai an.

Die Soka Gakkai erfüllt die einzigartige Aufgabe, Nichiren Daishonins Aufruf für weltweites Kosen-rufu (Frieden in der Welt und Glück für alle Menschen) in genauer Übereinstimmung mit seinen Lehren zu verwirklichen, unter Beachtung der Sitten und Gebräuche des jeweiligen Landes. Sie ist diejenige Glaubensgemeinschaft, die das grenzenlose Mitgefühl des Daishonin verkörpert und das Gesetz von Nam-Myoho-Renge-Kyo im Zeitalter der Spätzeit des Gesetzes verbreitet. Aus diesem Grund erklärte Präsident Toda, dass sie als Buddha Soka Gakkai in buddhistischen Schriften zukünftiger Epochen schriftlich festgehalten werden wird.

Während des Zweiten Weltkrieges wurden der erste Präsident der Soka Gakkai, Tsunesaburo Makiguchi, und sein Schüler, Josei Toda, von der nationalistischen Militärregierung, die die Staatsreligion Shinto zur spirituellen Unterstützung ihrer Politik benutzte, inhaftiert. Der erste Präsident Makiguchi starb im Gefängnis im Alter von 73 Jahren. Makiguchi, der den Buddhismus als Anleitung für das tägliche Leben und als Philosophie der Schaffung von Werten gelehrt hatte, hinterließ der Nachwelt die Geisteshaltung der selbstlosen Widmung für die Verbreitung des Gesetzes von Nam-Myoho-Renge-Kyo, indem er sein Leben für den Buddhismus hingab.

Während seiner Gefangenschaft erwachte der spätere zweite Präsident Josei Toda zu der höchsten Wahrheit, dass der Buddha das Leben selbst ist, und zu seiner eigenen Identität und Aufgabe als einer der Bodhisattvas aus der Erde, die im 15. Kapitel des Lotos-Sutra beschrieben sind. Er baute die durch die Militärregierung zerstörte Soka Gakkai nach Ende des Zweiten Weltkrieges wieder neu auf, indem er eine Graswurzel-Bewegung initiierte und zu seinen Lebzeiten in Japan 750.000 Mitglieds-Haushalte zum Nichiren-Buddhismus der Soka Gakkai führte.

Sein Schüler, Daisaku Ikeda, begann als dritter Präsident der Soka Gakkai die Lehren Nichiren Daishonins außerhalb Japans in der ganzen Welt zu verbreiten, indem er die Philosophie des Buddhismus zur Förderung des Friedens, der Kultur und der Erziehung anwandte. Auf diese Weise öffnete er den Weg zur weltweiten Verbreitung des Buddhismus zum ersten Mal in dessen Geschichte. Im Jahr 1975 gründete Daisaku Ikeda die Soka Gakkai International (SGI), die heute in 192 Ländern und Regionen der Erde existiert.

Tsunesaburo Makiguchi, Josei Toda und Daisaku Ikeda werden aufgrund ihres einzigartigen Beispiels und ihrer herausragenden Leistung für die Soka Gakkai zusammen als die Gründungspräsidenten und ewigen Meister der Soka Gakkai bezeichnet.

Präsident Ikeda schlug vor, ein Zentrum des Glaubens und der Ausübung für die Soka Gakkai in Tokio zu errichten, an dem Ort, von dem aus auch Präsident Toda die Kosen-rufu-Bewegung geleitet hatte. Diese Stätte des Glaubens und der Ausübung ist inspiriert vom Geist der Einheit von Meister und Schüler der drei Gründungspräsidenten und ist der ewig währende Ausgangspunkt der Soka-Gakkai-Bewegung zur Verwirklichung von Kosen-rufu. Präsident Ikeda gab diesem im November 2013 eröffneten Zentrum den Namen Halle des Großen Schwurs für Kosen-rufu.

Sowohl der Geist der Einheit von Meister und Schüler, als auch die selbstlose Ausübung der Verbreitung des Gesetzes für das Glück der Menschen und zur Verwirklichung des Weltfriedens – beides im Leben der drei Gründungspräsidenten verkörpert – sind der Kern des Soka-Gakkai-Geistes und ewiges Leitmotiv der Gläubigen der Soka Gakkai.

Die Körperschaft wurzelt im Geist des buddhistischen Mitgefühls und soll sich der Verwirklichung des Weltfriedens und des Glücks der ganzen Menschheit widmen.


Die gesamte Verfassung der Soka Gakkai in Deutschland ist über das Impressum abrufbar.