Begegnungen

Ein Beitrag der FORUM-Redaktion veröffentlicht in der Ausgabe Juli/August 2023 (255) „Begegnungen“

Im Buddhismus geht es darum, in allen Menschen diese Schönheit bzw. Buddhanatur zu sehen und an das volle Potenzial eines jeden Menschen zu glauben. Wir rezitieren Nam-Myoho-Renge-Kyo (chanten), um unsere Sinne zu reinigen und die Buddhaschaft in den Mittelpunkt zu stellen. Ich begegne dann meinen Mitmenschen in einem anderen Lebenszustand, daraus erwächst ein Mehr an Intensität und Qualität. Zum Gohonzon zu chanten, ist im Grunde genommen auch eine Begegnung: Wenn ich chante, begegne ich dem Buddha in mir.

Im Buddhismus gibt es einen Bodhisattva namens „Niemals Verachtend“. Er begegnete jedem Menschen, den er traf, mit tiefem Respekt und verbeugte sich vor der ihm innewohnenden Buddhanatur. Er tat dies ungeachtet dessen, ob dieser Mensch sich ihm gegenüber wohlwollend oder ablehnend verhielt. Wenn es darum geht, unsere Begegnungen positiv zu gestalten, kann uns diese Haltung von Bodhisattva Niemals Verachtend als Vorbild dienen.

Begegnungen machen das Leben lebenswert. Ich kann Freundschaften schließen oder einfach einen Schokoriegel mit meinem Postboten teilen. Manchmal ist es nur ein Lächeln, das den Tag erhellt oder eine Umarmung, die mir Wärme schenkt.