Pressemitteilung SGI 15.01.2025

SGI fordert Verzicht auf Ersteinsatz von Atomwaffen und Einrichtung eines Zentrums zur Verhütung von Atomkriegen Pressemitteilung

TOKIO, 15. Januar 2025 

Die Soka Gakkai International (SGI) hat im Vorfeld des 50. Jahrestages ihrer Gründung am 26. Januar eine Erklärung mit dem Titel Verhinderung des Einsatzes von Atomwaffen als Schritt zu einer friedlichen Welt veröffentlicht: https://www.sokagakkai.de/sgistatement2025

Die Erklärung hebt zwei dringende Vorschläge hervor: die Einführung von Verpflichtungen zum Ersteinsatzverzicht von Atomwaffen und die Einrichtung eines Zentrums zur Verhütung von Atomkriegen. Diese bauen auf dem Erbe von SGI-Präsident Daisaku Ikeda (1928–2023) auf, der kontinuierlich konkrete Vorschläge zur nuklearen Abrüstung und Abschaffung gemacht hat.

Obwohl das endgültige Ziel die vollständige Beseitigung von Atomwaffen bleibt, müssen in Zeiten anhaltender globaler Konflikte und persistierender Spannungen sofortige Schritte unternommen werden, um den Einsatz dieser Waffen zu verhindern. Die SGI-Erklärung fordert die fünf Staaten, die als Atomwaffenstaaten den Vertrag über die Nichtverbreitung von Atomwaffen (NPT) unterzeichnet haben – die Vereinigten Staaten, Russland, das Vereinigte Königreich, Frankreich und China – auf, einen Dialog zu beginnen, der darauf abzielt, eine Einigung über Verpflichtungen zum Ersteinsatzverzicht zu erreichen, „als ersten Schritt, um explizite Grenzen für Atomwaffen zu setzen, die niemals eingesetzt werden dürfen.“ 

In der Erklärung steht, „dass es zwar vielleicht nicht sofort möglich ist, diese Massenvernichtungswaffen zu beseitigen, aber wenn Nationen aufhören, sich ständig mit jederzeit einsatzbereiten Waffen zu konfrontieren, können sie beginnen, sich aus dem gegenwärtigen Zustand ständiger, wechselseitiger Bedrohung zu befreien.“

Es wird betont, dass die bevorstehenden Treffen der Vertragsstaaten des Vertrags über das Verbot von Atomwaffen (TPNW) und des Vertrags über die Nichtverbreitung von Atomwaffen (NPT) das „nukleare Tabu“ wiederbeleben und Wege erörtern müssen, wie man zu Vereinbarungen bezüglich des Ersteinsatzverzichts von Atomwaffen gelangen kann.

Der SGI-Generaldirektor für Frieden und globale Themen, Hirotsugu Terasaki, kommentiert: „Die Politik des Ersteinsatzverzichts erfordert eine Neubewertung der nationalen Sicherheitsrahmen und es wird entscheidend sein, systemische Maßnahmen und Garantien zu entwickeln, um die Ängste und Bedenken der Nationen abzubauen. In diesem Zusammenhang schlägt die SGI vor, ein Zentrum zur Verhütung von Atomkriegen einzurichten, das mit militärischen und politischen Fachleuten besetzt ist, die kritische Situationen schnell erkennen und Maßnahmen zur Deeskalation ergreifen könnten.“

Die SGI betont außerdem die Notwendigkeit verstärkter diplomatischer Bemühungen und humanitärer Zusammenarbeit als Reaktion auf anhaltende Krisen, einschließlich des Konflikts in der Ukraine und des Einsatzes von militärischer Gewalt im Nahen Osten, einschließlich Gaza. Die SGI fordert nachdrücklich ein sofortiges Ende der Feindseligkeiten und drängt die internationale Gemeinschaft, ihre Bemühungen in dieser Hinsicht zu intensivieren.

Die SGI-Erklärung schließt mit der Betonung der Bedeutung kontinuierlicher Basisarbeit und der Ermächtigung der Jugend, sich an Friedensaufbauinitiativen zu beteiligen. Sie endet mit den Worten: „Wir verpflichten uns, ein starkes Netzwerk der Solidarität aufzubauen, bestehend aus gewöhnlichen Bürgerinnen und Bürgern, die sich der Verwirklichung des „größten Geschenks, das wir der Zukunft machen können“ – einer Welt frei von der Geißel der Atomwaffen – widmen.“

Die Erklärung wurde vom SGI Global Perspectives Committee herausgegeben, die aus SGI-Verantwortlichen besteht, die weltweit in Friedensaktivitäten tätig sind – in der Asien-Pazifik-Region, Europa, Afrika, Nordamerika und Lateinamerika. Das Komitee entwickelt Ideen, die von Daisaku Ikeda in Erklärungen und Friedensvorschlägen vorgelegt wurden, darunter der Ersteinsatzverzicht und die Einrichtung eines internationalen Zentrums zur Verhütung von Atomkriegen.

Die Soka Gakkai ist eine weltweite buddhistische Religionsgemeinschaft, die sich für Frieden, Kultur und Erziehung einsetzt und dabei die Achtung der Würde des Lebens in den Mittelpunkt stellt. Die Soka Gakkai International (SGI) ist seit 1983 als Nichtregierungsorganisation mit beratendem Status beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen registriert. SGI-Präsident Daisaku Ikeda veröffentlichte zwischen 1983 und 2022 vierzig Friedensvorschläge, um die Gründung der SGI zu würdigen.


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