Forum-Redaktion

Kirsche, Pflaume, Pfirsich und Zwetschge

Ein Beitrag der FORUM-Redaktion veröffentlicht in der Ausgabe Mai/Juni 2024 (260), „Die Kraft der Träume“.

„Die Würde des Menschen ist unantastbar“ besagt unser Grundgesetz in Artikel 1 und dieser Grundsatz ist nicht nur eine der größten Errungenschaften, sondern auch Grundlage für das Miteinander in unserer Gesellschaft. Leider verbreiten sich in sozialen Netzwerken, Foren und Kommentarfunktionen zunehmend hasserfüllte Kommentare und auch in der „echten“ Welt nehmen verbale und sogar körperliche Angriffe zu. Abgesehen davon, dass die Hemmschwelle für gewaltvolles Verhalten offensichtlich sinkt, liegt hinter diesen Kommentaren die Vorstellung, dass bestimmte Menschengruppen weniger wert sind als andere.

Dem setzt der Buddhismus von Nichiren Daishonin das Prinzip von Kirsche, Pflaume, Pfirsich und Zwetschge entgegen. In seinen mündlich überlieferten Lehren heißt es: „(…) dass jedes Ding – die Kirsche, die Pflaume, der Pfirsich, die Zwetschge – in sich selbst und ohne irgendeine Veränderung zu erfahren, die drei Körper [des Buddha] besitzt, mit denen es ewig ausgestattet ist (…) (OTT, 200)

Diese Worte stellen klar, dass es nicht erforderlich ist, dass eine Kirsche sich in eine Pflaume verwandelt oder eine Aprikose in eine Zwetschge. Jede Frucht besitzt „ohne irgendeine Veränderung zu erfahren“ die Buddhaschaft in sich, die grundlegende Würde des Lebens. Das Gleichnis gilt auch für Menschen und für alle fühlenden und nichtfühlenden Lebewesen. Es bringt ein grundlegendes Prinzip der Wertschätzung der Vielfalt zum Ausdruck.

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